Ein eigenes Amazon-Business starten

Ein eigenes Amazon-Business starten – das müssen Neulinge dabei beachten

Reich über Nacht? So preisen es manche Business-Gurus auf YouTube und TikTok an. Ein Amazon-Geschäft soll angeblich ein einfacher Weg sein, um zu schnellem Geld zu kommen. Stimmt das wirklich? Schauen wir uns die Vor- und Nachteile etwas genauer und realistischer an. Ein eigenes Amazon-Business starten – das müssen Neulinge dabei unbedingt beachten.

Der Einstieg in den Online-Handel über Amazon erscheint für viele Unternehmen und Einzelpersonen als attraktive Geschäftstätigkeit. Und das hat gute Gründe. Amazon ist nach wie vor eine interessante Plattform, um Produkte einer breiten Kundschaft anzubieten. Aber ist es wirklich so einfach, damit schnell reich zu werden?

Ein eigenes Amazon Business zu starten, kann ohne Frage ein lukratives Vorhaben sein. Doch natürlich haben viele anderen dieselbe Idee – die Konkurrenz ist heutzutage enorm. Daher erfordert es eine sorgfältige Planung und umfassende Kenntnisse verschiedener Aspekte. In diesem Artikel gehen wir auf die wesentlichen Schritte für den Aufbau eines erfolgreichen Amazon-Geschäfts ein.

Eigenes Amazon Business starten – Bedeutung der Marktforschung

Der Einstieg in den Online-Handel über Amazon eröffnet viele Möglichkeiten. Startpunkt sollte aber immer eine gründliche Marktforschung und sorgfältige Produktauswahl sein. Bei der Marktforschung ist es entscheidend, den relevanten Markt genau zu analysieren. Nur so lassen sich relevante Nischenprodukte oder Artikel mit geringerem Wettbewerb identifizieren.

Wie schon erwähnt, ist die Konkurrenz auf Amazon immens. Das zeigen schon alleine die über 2,5 Millionen aktiven Verkäufer im Jahr 2022. Es ist daher wirklich wichtig, ein Produkt zu wählen, das sich von anderen abhebt und gleichzeitig eine stabile Nachfrage besitzt – idealerweise natürlich mit steigender Tendenz.

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Tools und Tipps für die Amazon-Marktforschung

Tools wie Jungle Scout oder Helium 10 sind nützlich, um Markttrends und Kundenbedürfnisse rund am Amazon zu erkennen. Derlei Werkzeuge bieten Einblicke in beliebte Produkte, unterschiedliche Nachfragezyklen und die aktuelle Wettbewerbsintensität. Leitfrage sollte unbedingt sein: Welche Produkte sind profitabel und als Verkäufer-Neuling realisierbar?

Parallel zur Produktwahl ist die Lieferantenrecherche von großer Bedeutung. Die Auswahl verlässlicher Lieferanten ist zentral. Denn die Herstellung ist maßgeblich für die Qualität und die Lieferzeiten – und damit letztlich für die Kundenzufriedenheit verantwortlich. Es lassen sich Plattformen wie Alibaba nutzen, um relevante Hersteller und Großhändler zu finden.

Darüber hinaus benötigt man häufig die Unterstützung von weiteren Dienstleistern. Wer designt den Namen und das Logo, falls eine eigene Marke geplant ist? Wer erstellt passende und professionelle Produktfotos für Amazon? Welcher Support wird im Bereich Logistik benötigt? Alle diese Fragen müssen rechtzeitig geklärt werden.

Eigenes Amazon-Business starten – Anleitung für Neulinge

Interesse an Amazon, aber noch keine Ahnung von der Thematik? Kein Problem, wir geben gerne einen ersten Überblick. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass man sich im Zweifelsfall Support von erfahrenen Händlern oder Beratern für das Amazon-Business einholen sollte.

Amazon-Business-Modell festlegen

Es gibt verschiedene Geschäftsmodelle auf Amazon, die jeweils eigene Vor- und Nachteile haben. Auch hier ist es wichtig, von Anfang an den passenden Weg zu wählen, damit es nicht zu Schwierigkeiten kommt, sobald das Amazon-Business richtig anläuft:

  1. Fulfillment by Amazon (FBA): Hierbei lagert und versendet Amazon die Produkte. Vorteil ist der Zugriff auf Prime-Kunden, jedoch fallen zusätzliche Gebühren an, welche die eigenen Gewinne schmälern.
  2. Fulfillment by Merchant (FBM): Der Verkäufer kümmert sich selbst um Lagerung und Versand. Dies bietet mehr Kontrolle, erfordert aber auch mehr Aufwand – und wird von Amazon nicht so gerne gesehen.
  3. Private Label: Verkauf von Produkten unter eigener Marke. Dies bietet Exklusivität, erfordert jedoch eine starke Markenbildung. Diese lässt sich nur mit den entsprechenden Investitionen erreichen.

Rechtliche und steuerliche Aspekte

  • Gewerbeanmeldung: Ein Gewerbe muss angemeldet werden, um legal auf Amazon verkaufen zu können. Eine Gewerbeanmeldung ist nicht kompliziert und kann z.B. für NRW beim NRW Serviceportal vorgenommen werden.
  • Steuerliche Pflichten: Es müssen Umsatzsteuer, Einkommenssteuer und eventuell Zollgebühren beachtet werden, eine Buchhaltungssoftware kann hierbei unterstützen. Sobald das Geschäft brummt, kommt man aber an einer professionellen Steuerberatung kaum noch vorbei.

Amazon-Konto einrichten

  • Kontotyp wählen: Es gibt individuelle und professionelle Konten. Für professionelle Verkäufer ist in der Regel auch ein professionelles Konto notwendig.
  • Verifizierungsprozess: Amazon verlangt eine Reihe von Dokumenten zur Verifizierung, einschließlich Identitäts- und Banknachweisen.

Produktlisting und SEO

  • Keywords: Wie bei der allgemeinen Suchmaschinenoptimierungen, muss man auch bei Amazon relevante Keywords verteilen. Platziert man sie in Titel, Beschreibung und Backend, lässt sich die Auffindbarkeit deutlich erhöhen.
  • Hochwertige Bilder: Professionelle Produktfotos sind essenziell, um Käufer zu überzeugen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Bilder positiv wirken, aber gleichzeitig das Produkt realistisch erfassen. So lassen sich spätere Beschwerden vermeiden.
  • Optimierter Inhalt: Klare, präzise und informative Produktbeschreibungen sind extrem wichtig. Wir alle wissen, dass wir uns nur von professionellen Produktbeschreibungen auf Amazon angesprochen fühlen. Sieht die Konkurrenz besser und verständlicher aus, wird es schwierig.

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Marketing und Kundenbindung

  • Amazon PPC: Pay-per-Click-Kampagnen können helfen, die Sichtbarkeit zu erhöhen. Amazon verdient viel Geld mit den Anzeigen auf der eigenen Plattform – für Neulinge ist diese Werbung eventuell noch zu teuer.
  • Externe Werbemaßnahmen: Social-Media-Marketing und E-Mail-Kampagnen, auch in Kombination mit einer eigenen Webseite, können zusätzlichen Traffic generieren. Der Verkauf kann trotzdem (vor allem) über Amazon ablaufen.
  • Kundenbewertungen: Es macht großen Sinn, zufriedene Kundinnen und Kunden zu Bewertungen zu ermutigen. Diese sind für die Kaufentscheidung anderer Kundschaft enorm wichtig sind. Leider gibt es auch zahlreiche Fake-Reviews auf Amazon.

Ein eigenes Amazon-Business im Fazit

Lohnt es sich, ein eigenes Amazon-Business zu starten? Es gibt zahlreiche beeindruckende Erfolgsgeschichten, die belegen, dass ein Amazon-Business gut funktionieren kann. Gleichzeitig handelt es sich um einen komplexen Prozess, der eine gründliche Vorbereitung und kontinuierliche Optimierung erfordert.

Wichtig sind die erwähnte Marktforschung, das passende Geschäftsmodells, die Beachtung rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen sowie ein erfolgreiches Marketing. Mit einem guten Marktgespür und der richtigen Strategie können dann auch neue Verkäufer auf Amazon erfolgreich sein.

Ein eigenes Amazon-Business ist kein Selbstläufer. Die meisten Händlerinnen und Händler auf Amazon kommen nicht in kürzester Zeit zu einem Riesenvermögen. Wie so oft, führt erst das langfristige Engagement zu größerem Erfolg.

Artikelbild: Anirudh / Unsplash 

Über den Autor/die Autorin
Johnny ist Experte für Online-Marketing, seine Spezialgebiete sind Suchmaschinenoptimierung (SEO), Content-Strategien und Blogger-Networking. Wenn er nicht gerade selbst Texte verfasst oder redigiert, meditiert er über Analyse-Tools für Marketing-Kampagnen, Webseiten und Influencer.

Eine Antwort

  1. Lieber Johnny,

    Amazon kennt jeder und nutzt wohl auch so gut wie jeder. Von außen wirkt es, als sei es ein Leichtes mit Amazon erfolgreich zu werden. Doch hast du in deinem Fazit deutlich gemacht, dass es eine Menge Vorüberlegung und Networking bedarf, um ein erfolgreiches Amazon-Business starten zu können. Danke für diesen klaren Beitrag.

    Liebe Grüße
    Dominik K.

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