Arbeitszeugnis-Formulierungen beachten

Arbeitszeugnis-Formulierungen – das müssen Unternehmen heutzutage beachten

Arbeitszeugnisse sind ein zentraler Bestandteil des beruflichen Lebenslaufs in Deutschland. Sie dienen nicht nur als Nachweis über die Beschäftigung, sondern auch als Beleg für die Leistung und das Verhalten eines Arbeitnehmers. In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen und die Anforderungen an professionelle Arbeitszeugnisse. Arbeitszeugnis-Formulierungen – das müssen Unternehmen heutzutage beachten.

In diesem Beitrag betrachten wir die verschiedenen Arten von Arbeitszeugnissen, ihren Aufbau und die rechtlichen Rahmenbedingungen, die sie umgeben, untersuchen. Wir schauen uns auch Beispiele an, um zu illustrieren, wie ein positives Arbeitszeugnis im Vergleich zu einem weniger positives aussehen kann. Außerdem gehen wir auf No-Gos ein, die bei der Erstellung dieser wichtigen Dokumente vermieden werden sollten.

Arbeitszeugnis-Formulierungen – Details zählen

Arbeitszeugnisse fungieren als Brücke zwischen der Vergangenheit eines Arbeitnehmers und seinen zukünftigen Möglichkeiten. Sie bieten potenziellen Arbeitgebern einen Einblick in die Fähigkeiten, Leistungen und das Verhalten der Bewerberschaft.

In einer Welt, in der der erste Eindruck oft durch Papierformulare und digitale Profile geprägt ist, ist das Arbeitszeugnis zu zentrales Werkzeug. In manchen Fällen entscheidet es über den Erfolg oder Misserfolg eines Arbeitsplatzwechsels, Sorgfalt ist also dringend zu empfehlen.

Mehr als nur eine einfache Auflistung

Die Bedeutung dieser Zeugnisse geht über das bloße Auflisten von Positionen und Aufgaben hinaus. Sie sind in einer speziellen Sprache verfasst, die sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer entschlüsselt werden muss. Wer sich damit nicht auskennt, übersieht häufig wichtige Botschaften.

Ein korrekt formuliertes Arbeitszeugnis reflektiert nicht nur die Vergangenheit, sondern ebnet auch den Weg für die Zukunft. Daher ist es wichtig, die Nuancen und Feinheiten dieser Dokumente zu verstehen. Unternehmen müssen zudem aus rechtliche Sicht einige Aspekte beachten.

Einfaches vs. qualifizierte Arbeitszeugnis

Gemäß § 109 der Gewerbeordnung haben alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland das Recht auf ein Arbeitszeugnis. Für die Erstellung gibt es mittlerweile professionelle Tools wie Zeugnis-Manager, die dabei helfen, Fehler zu vermeiden.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Arbeitszeugnissen: das einfache und das qualifizierte Zeugnis.

Einfaches Arbeitszeugnis

Das einfache Arbeitszeugnis enthält grundlegende Informationen wie die Dauer der Beschäftigung und die Art der Tätigkeit, jedoch ohne Bewertung der Leistungen oder des Verhaltens.

Qualifiziertes Arbeitszeugnis

Das qualifizierte Arbeitszeugnis bietet eine umfassendere Beurteilung, einschließlich der Arbeitsleistung, des Verhaltens und der sozialen Kompetenz des Arbeitnehmers.

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Der Aufbau eines Arbeitszeugnisses

Unabhängig davon, ob es sich um ein einfaches oder ein qualifiziertes Zeugnis handelt, folgt der Aufbau einer bestimmten Struktur, die so oder ähnlich aussieht.

  • Überschrift: Sie kann verschiedene Formen wie Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis oder Ausbildungszeugnis annehmen.
  • Einleitung: Diese enthält den Namen, das Geburtsdatum und -ort des Arbeitnehmers sowie Details zur Art und Dauer der Beschäftigung.
  • Unternehmensbeschreibung: Hier geht es um eine kurze Darstellung des Unternehmens.
  • Tätigkeitsbeschreibung: Dies umfasst eine detaillierte Aufzählung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten.
  • Leistungsbeurteilung (nur im qualifizierten Zeugnis): Bewertung von Fachwissen, Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit und weiteren Faktoren.
  • Verhaltensbeurteilung (nur im qualifizierten Zeugnis): Bewertung des Verhaltens gegenüber Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten und Dritten.
  • Schlussformulierung: Diese kann den Beendigungsgrund und eine Dankesformel enthalten.
  • Abschlusszeile: Ort, Datum der Zeugnisausstellung und Unterschrift.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Arbeitszeugnisse müssen laut Gesetz wahr, vollständig und wohlwollend formuliert sein. Sie dürfen keine offene oder bösartige Kritik enthalten. Es herrscht oft der Irrglaube, dass Arbeitszeugnisse generell positiv ausfallen müssen.

Doch die Wahrheit liegt oft im Detail. Durch die sogenannte Zeugnissprache, die bestimmte Formulierungen verwendet, lassen sich die einzelnen Bewertungen ableiten.

Arbeitszeugnis-Formulierungen – Bedeutung in der Praxis

Arbeitszeugnisse spielen eine wichtige Rolle im Recruiting-Prozess. Sie geben potenziellen Arbeitgebern Aufschluss über die Fähigkeiten und das Verhalten eines Bewerbers. Aufgrund der komplexen Zeugnissprache ist es für Laien jedoch oft schwierig, die tatsächliche Bedeutung der Formulierungen zu erfassen.

Fallbeispiele: positives vs. negatives Arbeitszeugnis

Um den Unterschied zwischen einem gelungenen und einem weniger gelungenen Arbeitszeugnis zu verdeutlichen, betrachten wir zwei fiktive Beispiele:

Beispiel 1: positives Arbeitszeugnis

„Herr Müller war in unserer Firma als Vertriebsmitarbeiter tätig. Während seiner Beschäftigung zeigte er stets eine außerordentlich hohe Motivation und brachte seine umfassenden Fachkenntnisse effektiv ein. Er arbeitete selbstständig, zuverlässig und stets zur vollsten Zufriedenheit. Seine freundliche und respektvolle Art kam bei Kollegen und Kunden gleichermaßen gut an. Herr Müller trug maßgeblich zum Erfolg unseres Unternehmens bei. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und danken ihm für seine hervorragende Arbeit.“

In diesem Beispiel wird deutlich, dass Herr Müller hervorragende Leistungen erbracht hat. Die Verwendung von Ausdrücken wie „stets zur vollsten Zufriedenheit“ und „hervorragende Arbeit“ signalisieren eine sehr gute Beurteilung.

Beispiel 2: negatives Arbeitszeugnis

„Frau Schmidt war als Sachbearbeiterin in unserem Unternehmen beschäftigt. Sie erledigte die ihr übertragenen Aufgaben fristgerecht. Frau Schmidt war bemüht, ihre Aufgaben zu unserer Zufriedenheit zu erfüllen. Sie kam mit ihren Kollegen aus. Frau Schmidt verlässt unser Unternehmen. Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.“

Dieses Zeugnis enthält einige kritische Hinweise. Phrasen wie „war bemüht“ und „kam mit ihren Kollegen aus“ deuten auf durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Leistungen hin. Die Formulierungen sind weniger enthusiastisch und lassen auf eine weniger erfolgreiche Beschäftigung schließen.

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig die Wortwahl in Arbeitszeugnissen ist. Während ein gelungenes Zeugnis den Mitarbeiter in bestem Licht darstellt und dessen Leistungen und Verhalten positiv hervorhebt, kann ein weniger gelungenes Zeugnis durch seine zurückhaltende und vage Formulierung potenzielle neue Arbeitgeber weniger beeindrucken.

Arbeitszeugnis-Formulierungen: das sind No-Gos

Beim Verfassen eines Arbeitszeugnisses gibt es bestimmte Formulierungen und Inhalte, die vermieden werden sollten, da sie entweder rechtlich problematisch sind oder negativ interpretiert werden können:

  1. Fehlende oder lückenhafte Angaben: Das Auslassen wichtiger Leistungs- oder Verhaltensaspekte kann als negative Bewertung interpretiert werden. Ein vollständiges Zeugnis sollte alle relevanten Bereiche abdecken.
  2. Persönliche Meinungen oder Empfindungen: Arbeitszeugnisse sollten objektiv und sachlich sein. Persönliche Meinungen des Ausstellers haben in einem Zeugnis nichts zu suchen.
  3. Ironie oder Humor: Was vielleicht humorvoll gemeint ist, kann in einem Arbeitszeugnis leicht missverstanden werden. Daher sollte auf ironische oder humorvolle Bemerkungen verzichtet werden.
  4. Geheimsprache oder Codes: Manchmal versuchen Arbeitgeber, versteckte Botschaften in einem Zeugnis zu platzieren. Dies kann rechtliche Konsequenzen haben und sollte vermieden werden.
  5. Diskriminierende oder irrelevante Informationen: Angaben über Geschlecht, Nationalität, Religion, sexuelle Orientierung oder Familienstand sind nicht nur irrelevant, sondern können auch als diskriminierend angesehen werden.
  6. Unklare Zeitangaben oder falsche Informationen: Korrekte und präzise Angaben zu Beschäftigungszeiträumen und Positionen sind essenziell. Fehler oder Ungenauigkeiten können die Glaubwürdigkeit des Zeugnisses untergraben.
  7. Rechtschreib- und Grammatikfehler: Ein Arbeitszeugnis sollte professionell und fehlerfrei sein. Rechtschreib- und Grammatikfehler können einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Ein gut formuliertes Arbeitszeugnis ist frei von negativen Konnotationen, vollständig, objektiv und präzise. Es sollte die Leistungen und das Verhalten des Arbeitnehmers wahrheitsgetreu und wohlwollend darstellen, ohne in die oben genannten Fallen zu tappen. Die Vermeidung dieser No-Gos trägt dazu bei, die Professionalität und Fairness des Zeugnisses zu wahren.

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Arbeitszeugnis-Formulierungen im Fazit

Arbeitszeugnisse sind mehr als nur ein Dokument am Ende eines Arbeitsverhältnisses. Sie sind ein Spiegelbild der beruflichen Leistung und des Verhaltens eines Arbeitnehmers. Der korrekte Aufbau und die richtige Interpretation dieser Zeugnisse sind daher zentral – sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Mit professionellen Tools können Arbeitgeber sicherstellen, dass alle erforderlichen Kriterien berücksichtigt und rechtssicher formuliert werden.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Haufe entstanden.

Artikelbild: Markus Winkler / Pexels; Schlagworte: Arbeitszeugnis-Formulierungen

Über den Autor/die Autorin
Johnny ist Experte für Online-Marketing, seine Spezialgebiete sind Suchmaschinenoptimierung (SEO), Content-Strategien und Blogger-Networking. Wenn er nicht gerade selbst Texte verfasst oder redigiert, meditiert er über Analyse-Tools für Marketing-Kampagnen, Webseiten und Influencer.

Eine Antwort

  1. Lieber Johnny,

    du hast einen wunderbaren Text über die Arbeitszeugnis-Formulierung geteilt. Vielen Dank dafür. Es ist ein sehr wichtiges Dokument und hat Einfluss auf den beruflichen Erfolg einer Person. Umso relevanter ist die korrekte Formulierung und das Einhalten der Anforderungen.

    Liebe Grüße
    Klark S.

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